Dialog mit dem staatlichen Schulamt

09.10.2018

Vertreter der Freien Demokraten aus den Kreistagen des Schwalm-Eder-Kreises und des Kreises Waldeck-Frankenberg haben sich in Fritzlar mit Burkhard Schuldt getroffen, der seit Februar 2018 Leiter des staatlichen Schulamtes ist. Hintergrund des Treffens war das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch über die aktuelle Lage an den Schulen im Einzugsbereich. Das staatliche Schulamt ist als untere Schulaufsichtsbehörde in beiden Landkreisen für die Vergleichbarkeit der Abschlüsse und die Durchlässigkeit der Bildungsgänge zuständig. Amtsleiter Burkhard Schuldt gab zunächst einen Überblick, wie die aktuelle Lage an den Schulen in beiden Kreisen ist: „Auch zum Schuljahresbeginn 2018 ist es dem Staatlichen Schulamt in Fritzlar in enger Zusammenarbeit mit den Schulleitungen wieder gelungen, die Grundunterrichtsversorgung und die 104% bzw. 105%- Unterrichtsversorgung in allen Schulformen zu gewährleisten. Trotzdem bleibt auch in unserem Bereich weiterhin ein sehr hoher Bedarf besonders an Grundschul- und Förderschullehrkräften. Leider sind die Bewerberzahlen rückläufig. Über verschiedene Qualifizierungsprogramme versuchen wir neue Lehrer zu gewinnen“, so Schuldt. Hier sei das staatliche Schulamt auf einem guten Weg.

Für die FDP-Landtagsabgeordnete und FDP-Fraktionsvorsitzende im Schwalm-Eder-Kreis Wiebke Knell ist die Personalfrage von großer Bedeutung: „Neben der ausreichenden Versorgung mit Lehrern brauchen wir dringend genügend Schulsozialarbeiter, die vor Ort in den Schulen unterstützend tätig sind. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Schulen ihrem Aufgabenspektrum gerecht werden.“ Froh sei sie, dass das Konzept der selbstständigen Schule, welches 2011 durch die FDP umgesetzt wurde, mittlerweile gut angenommen werde.

Dem stimmte auch Jochen Rube (Lehrer und Kreistagsmitglied in Waldeck-Frankenberg) zu. „Erfreulich ist es, dass es mittlerweile weniger Zeitverträge gibt und Lehrer nicht immer in den Ferien entlassen werden. Dennoch gibt es hier noch Verbesserungsbedarf. Wir dürfen als Land die meist jungen Lehrerinnen und Lehrer in den Ferien nicht im Regen stehen lassen, denn sonst wandern sie in andere Bundesländer ab.“ Arno Wiegand, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Kreistag Waldeck-Frankenberg und Landtagskandidat im Wahlkreis 5, griff das Thema Berufsschule auf: „Als Handwerker bin ich wie meine Berufskollegen auf hochwertige Bildung an den Berufsschulen angewiesen. Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass auch im ländlichen Raum die Möglichkeit für eine vielfältige Berufsausbildung bestehen bleibt. Leider lässt die Landesregierung hier wirkliche Initiativen vermissen.“

Abschließend ergänzte Knell noch: „Ich halte es für unabdingbar, dass wir die Schulen von überflüssiger Bürokratie befreien und sie digital auf die Höhe der Zeit bringen. Es ist für unsere Schüler wichtig, dass sie die beste Bildung bekommen und dazu gehört nun zwangsläufig auch eine schnelle Internetverbindung, um moderne Lehr- und Lernformen anzubieten, die unsere Jüngsten fit für die Zukunft machen.“